Pferdefutter
Die richtige Fütterung von Pferden ist entscheidend für ihre Gesundheit, Leistungsfähigkeit und allgemeines Wohlbefinden. Hier sind einige wichtige Punkte, die bei der Fütterung von Pferden berücksichtigt werden sollten:
Grundlegende Ernährungsbedürfnisse
- Raufutter: Heu, Gras und andere Formen von Raufutter sollten den größten Teil der Pferderation ausmachen. Sie liefern wichtige Ballaststoffe und helfen, das Verdauungssystem gesund zu halten. Ein Pferd sollte etwa 1,5-2% seines Körpergewichts täglich in Form von Heu oder Gras erhalten.
- Wasser: Pferde brauchen jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Wasser. Ein erwachsenes Pferd kann zwischen 20-55 Litern Wasser pro Tag benötigen, abhängig von der Temperatur, dem Alter und der Aktivität des Pferdes.
Kraftfutter und Ergänzungen
- Kraftfutter: Dieses sollte sparsam und basierend auf dem Energiebedarf des Pferdes gegeben werden. Es ist besonders wichtig für Pferde, die schwer arbeiten, wie Sport- oder Arbeitspferde. Zu den gängigen Kraftfuttermitteln gehören Hafer, Gerste, Mais und Mischungen wie Müslis.
- Ergänzungsfuttermittel: Diese können notwendig sein, um spezifische Ernährungsdefizite auszugleichen oder besondere gesundheitliche Bedürfnisse zu unterstützen. Dazu gehören Mineralien, Vitamine und spezialisierte Produkte wie Lecksteine oder spezielle Mischungen.
Fütterungshäufigkeit und -menge
- Kleine, häufige Mahlzeiten: Pferde sind Weidetiere und sollten möglichst oft in kleinen Mengen gefüttert werden, um ihr Verdauungssystem zu schonen und Koliken vorzubeugen. Es ist ratsam, mindestens zwei, besser noch drei oder mehr Mahlzeiten pro Tag anzubieten.
- Individuelle Anpassung: Die Menge und Art des Futters sollte an das Alter, das Gewicht, die Aktivität, den Gesundheitszustand und den Stoffwechsel des Pferdes angepasst werden. Seniorenpferde oder Pferde mit besonderen Bedürfnissen (z.B. Übergewicht, Stoffwechselstörungen) erfordern spezielle Ernährungspläne.
Qualität des Futters
- Sauberkeit und Frische: Heu und Kraftfutter sollten frei von Schimmel, Staub und Verunreinigungen sein. Schlechtes Futter kann zu gesundheitlichen Problemen wie Atemwegserkrankungen oder Verdauungsstörungen führen.
- Lagerung: Futtermittel sollten trocken und kühl gelagert werden, um Schimmelbildung und Verderb zu vermeiden.
Fütterungsregeln
- Langsame Futterumstellungen: Änderungen in der Fütterung sollten schrittweise über 7-10 Tage eingeführt werden, um das Verdauungssystem des Pferdes nicht zu belasten.
- Vermeidung von Überfütterung: Insbesondere bei Kraftfutter ist Vorsicht geboten, da Überfütterung zu Problemen wie Hufrehe oder Koliken führen kann.
Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung ist essenziell für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pferden. Es ist ratsam, bei Unsicherheiten oder speziellen Bedürfnissen den Rat eines Tierarztes oder eines Ernährungsexperten für Pferde einzuholen.